OEM 2017: Gebrüder Winkel sind Meister!

Vom 29. April bis 1. Mai 2017 fand in Inheiden die OEM 2017 statt. Auch diese Veranstaltung stand wieder unter dem Zeichen des Äbbelwoi (Apfelwein). Meister, Vizemeister und Dritte erhielten die beliebten Frankfurter Bembel (Krug aus Ton für Apfelwein), Erinnerungspreise waren Deggelsche (Holzdeckel zum Abdecken des Geribbde = geripptes Glas für Apfelwein). Ein neuer Frankfurter Gospel-Song, Äbbelwoi Halsenoi (Apfelwein in den Hals schütten), wurde einstudiert.

Seit vielen Jahrzehnten veranstaltet der Segelclub Inheiden im Frühjahr die Schwerpunktregatta, auf der unter anderem die Oberhessische-Erlebnis-Meisterschaft ausgetragen wird. Der SCI freut sich jedes Jahr über zahlreiche Stammgäste, die sich teilweise nicht scheuen, ganz erhebliche Anreisestrecken auf sich zu nehmen. Zum 8. Mal dabei waren Ikke 1 sowie Ikke 2 aus Berlin (vulgo: Uwe Meifert und Georg Winzer GER 3775). Phillip Kyjewski war vom Alpsee aus angereist, Rainer Pohl und Benjamin vom Schluchsee und Segler aus allen Regionen der Republik, um am Drei-Einhalb-Flotten-Cup teilzunehmen. Der ehemalige Ministerpräsident des Land Hessen Roland Koch ging seinen ehelichen Pflichten ausnahmsweise einmal auf dem Segelboot (GER 3577) nach, seine Frau Ina hat ihn sicher durch alle fünf Läufe gebracht – weiter so! Jüngste Teilnehmer waren Gian Luca Winkler, mit 14 Jahren der jüngste Steuermann (SCI), und Jan Porzler mit 12 Jahren jüngster Vorschoter (SCH) (9.! Platz). Ältestes Boot war Antje G 603 mit Dirk Schön am Steuer und Iska Fischer an der Vorschot, die mit Holzmast ohne Salinge ohne Mastkontroller mit einem Boot Baujahr 1963 immerhin im letzten Lauf acht Boote hinter sich ließen. Antje war im Übrigen als Versorgungsschiff am Samstag mit Tanja auf dem Wasser und hat befreundete Crews mit einem an Bord frisch ausgeschenkten Glas Prosecco erfreut.

Der Inheidener See konnte seinen Ruf als Starkwindrevier verfestigen. Am Sonntag wurden vier Läufe gesegelt mit drehendem, böigem Südostwind, der in Böen 5 bis teilweise 6 Beaufort erreichte. Von 30 gemeldeten Booten gingen 28 Boote an den Start, es gab insgesamt 17 Kenterungen, was zeigt, dass es sich bei dem Inheidener See um ein – wie es ein Gast höflich formulierte – „anspruchsvolles“ Revier handelt. Die vier Läufe am Sonntag brachten einige Crews an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, der fünfte Lauf am Montag war dagegen moderater.

Klaus Lachmann, Präsident und langjähriger Regattaleiter, wurde von allen Seglern sehr gelobt und hat seinerseits sehr deutlich zu erkennen gegeben, dass er den Job gerne macht und dass die Korsarentruppe ein „toller Haufen“ sei. Er freue sich jedes Jahr auf die Korsarveranstaltung in Inheiden. Er ist nach Kenntnis des Autors dieses Artikels der einzige Präsident eines deutschen Segelclubs, der persönlich für seine Gäste jeden Morgen ein leckeres Frühstück auf den Tisch zaubert - besonders beliebt ist das Rührei mit Krabben. Die „tolle Truppe“ feierte nicht nur auf dem Wasser, sondern auch abends im Clubhaus mit DJ und mehreren Fässern Freibier und dem unvermeidlichen Äbbelwoi in großen Mengen, diesmal gekrönt durch Cocktails, die vom Bar-Keeper Marvin Herold gemixt und angeblich gegen Ende des Abends auch aus dem 104 Jahre SC(A)I Pokal verkostet wurden.

In Inheiden zeigt sich besonders deutlich die starke Verjüngung der „tollen Truppe“ und zwar unter anderem daran, dass mehrfach auf einem oder auf verschiedenen Booten zwei Generationen aus einer Familie segelten, so Gerhard und Benjamin Schlindwein (2.! Platz), Gerd und Kyra Keppler (10.! Platz) und Viktor und Sybille, die ihre Eltern Harald und Regine Schreiber vorgelassen haben, damit ihnen die monatlichen Schecks für das Studium nicht gestrichen werden. Markus Heinbücher musste seinen Vater Robert Heinbücher nicht vorlassen – die Gründe dafür sind nicht bekannt. Eva und Sven Kristandt stehen auf eigenen Füßen, so dass (Schwieger-)Vater Gebhard Riegler nicht fragt werden muss. Iska Fischer lag mit Jochen Brune (4.) vor ihrem Ehemann und Schwager (8.) – Rückschlüsse auf Unterhaltszahlungen können daraus nicht gezogen werden.

Schließlich gilt es noch zu erwähnen, dass Gerd und Heike Renzel sich nach jahrelanger Überlegungsfrist endlich entschlossen haben, Mitglied im Segelclub Inheiden zu werden und unter dieser Flagge zu starten.

Alles in Allem war diese OEM, die mit drei 1. und einem 2. Platz souverän von Daniel und Christian Winkel, OEM Meister 2017, gewonnen wurden, ein einziges Fest. Der SCI hatte allen Grund, sich über zahlreiche und treue Gäste und Freunde zu freuen, und plant bereits für das nächste Jahr (es wird eine Jubiläumsveranstaltung).

Martin Fischer, GER 3808 MINIMAX

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