Regatta der jüngsten Seglerinnen und Segler am Inheidener See
Traditionell hat der „Eumel-Cup“ des Segelclub Inheiden (SCI) am letzten April-Wochenende die Regattasaison der jüngsten Seglerinnen und Segler aus Hessen in der Bootsklasse Optimist eröffnet. Insgesamt folgten 34 Steuerfrauen und -männer in zwei verschiedenen Leistungsklassen der Einladung des Segelclubs.
Neben zahlreichen Seglern aus Hessen kamen nationale Teams aus Nordrhein-Westfalen und Bayern an den Inheidener See, ein ukrainischer Starter sorgte sogar für eine internationale Beteiligung. „Erstmals seit vielen Jahren war es wieder möglich, eine A-Regatta der erfahreneren Seglerinnen und Segler in Hessen durchzuführen“ freut sich der Vereinsvorsitzende und Ausrichter der Regatta, Dierk Conrad. Dies ist vor allem auf die gute Jugendarbeit des hessischen Seglerverbands zurückzuführen, der seit drei Jahren verstärkt in Fördergruppen auch für die jüngsten Seglerinnen und Segler setzt.
Beachtenswert ist die Begeisterung der jüngsten Seglerinnen und Segler, die nicht erst auf dem Wasser anfängt. Mit der Ankunft auf dem Vereinsgelände werden die Boote optimiert, das gesamte Equipment gecheckt und ein Austausch mit anderen Seglern gepflegt. Natürlich funktioniert dies nicht ohne den Einsatz der begleitenden Eltern oder Trainer, die stets mit starker Hand und gutem Rat zur Tat stehen. Kinder können den Optimist ab sechs Jahre (bei bestandener Seepferdchenprüfung) bis zum Alter von 15 Jahren steuern. Die ersten Erfahrungen machen die Kinder üblicherweise im Segelverein und später in den sogenannten B-Regatten, ein Aufstieg erfolgt mit Erreichen von Wertungspunkten in die Klasse A.
Zur Sache geht es in beiden Regatten, wie auch in Inheiden beeindruckend durch die Kinder gezeigt wurde. Nach einer ersten Reviererkundung am Freitag, startete der erste Lauf der Klasse A bei bestem Wind am Samstag gegen 13 Uhr, fünf Minuten später folgte der Start der Klasse B. Insgesamt drei Läufe konnten in beiden Bootsklassen am Samstag gefahren werden, die Wertungen werden am Ende des Tages zusammengezählt, bevor es üblicherweise am zweiten Tag in die weiteren Läufe geht. Für viele Segler ware es die erste Regatta nach einem intensiven Training und einer Regattateilnahme am italienischen Gardasee in den Osterferien, entsprechend hoch war die Motivation und die Erwartungen der jüngsten Segler, die sich auf die doch oft wechselnden Windverhältnisse am Inheidener See einstelle mussten. Diese machten dann insbesondere den Teilnehmern, die sich noch eine Platzverbesserung in den weiteren Läufen erhofften, am Sonntag einen Strich durch die Rechnung – denn der Wind blieb fast vollständig aus, sodass kein weiterer Lauf mehr gestartet werden konnte und die Zwischenplatzierungen vom Samstag auch die Endplatzierung darstellten.
Mit von der Partie waren auch drei Seglerinnen und Segler des SCI selbst, die anderen hessischen Segelvereine stellten insgesamt 18 Teilnehmer, von denen vier am Ende der Regatta auf die Ränge kamen (zwei je Starterklasse).
In der Wertung Opti-B hat Swantje Zühlke (Segelclub Westerwald) vor Lucio Lehnert (Frankfurter Yachtclub) und Gabriel Freudenthal (Wassersportverein Langen) gewonnen. In Opti-A hatte Henriette Helene Pfeifer ((Essener Turn- und Fechtklub) di Nase vorn, vor Sonja Zühlke (Segelclub Westerwald) und Raphael Pentenrieder (Wassersportverein Schierstein).
Für die Regattaseglern des SCI folgen nun weitere hessische Regatten am Nidda-Stausee in Schotten, Riedsee in Biblis, an der Krombachtalsperre in Driedorf und am Langener Waldsee. Die A-Segler werden zudem noch in der Ostsee in Kiel und Eckernförde, der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft am Starnberger See und am Bostalsee im Saarland starten.
Der SCI setzt seit vielen Jahren auf eine Ausbildung der jüngsten Seglerinnen und Segler und startet mit dem Training jetzt im Mai. Das Training findet regelmäßig Samstags statt und zu Beginn der Ausbildung erhalten Kinder vom Club Boote und Material gestellt. „Kinder die mal das Spiel mit Wind und Welle lernen wollen, sind bei uns herzlich willkommen.“ sagt Jugendwartin und Trainerin Wibke Koska. „Gerade jetzt wäre es für Anfängerinnen und Anfänger ideal einzusteigen, weil wir noch die ganze Segelsaison vor uns haben und Kinder dann auch in den Sommerferien am einwöchigen Segelcamp teilnehmen können.“
Die Bootsklasse Optimist war schon für viele Weltklassesegler der erfolgreiche Einstieg in den Segelsport. Hier lernt man das Grundhandwerkszeug, was man selbst ohne extreme sportliche Ambitionen als Freizeitsegler später nutzen kann. Ein positiver Nebeneffekt des segelns liegt vor allem darin, dass Kinder lernen sich zu konzentrieren und fernab von medialen Einflüssen im Einklang mit der Natur einem faszinierenden Sport nachgehen können. Auch wenn jedes der Kinder im Boot sich allein zurechtfinden muss ist segeln zudem eine Sportart mit einem hohen Teamgeist – dies konnte auch beim Eumel-Cup wieder beobachtet werden, wenn die Kinder sich gegenseitig beim Anlegen und Herausnehmen der Segelboote helfen.
Kinder die Lust haben segeln zu lernen, können sich gerne beim Segelclub Inheiden melden, die Kontaktdaten sind auf der Homepage des Segelvereins unter www.segelclub-inheiden.de zu finden.
Autor: Henrik Schnabel (Pressewart SCI)
Fotos: Henrik Schnabel (Pressewart SCI)
Foto 1: An der Startlinie wird um die bester Startposition gekämpft
Foto 2: 36 Kinder aus 4 Bundesländern segelten auf dem Inheidener See und Ranglistenpunkte
Foto 3: Mit Konzentration um die Wendemarke
Foto 4: An den Wendemarken ging es eng her
Foto 5: Die teilnehmenden Segler und Seglerinnen
Segelclub Inheiden e.V. (SCI): Gegründet 1963, zählt der SCI am Trais-Horloffer See rund 250 Mitglieder, davon viele Jugendliche. Der Club ist durch zahlreiche Regatten bekannt, errang nationale und internationale Erfolge und engagiert sich intensiv in der Kinder- und Jugendarbeit. Der SCI ist Segelleistungszentrum des Sportkreises Gießen und des Hessischen Seglerverbandes.